Über Wildnisschule Wurzelholz
Team
Niclas Collmer
Click michInes Collmer
Click michCorinna Flaskamp
Click michÜber Ines
Jeden Sommer meiner Kindheit verbrachte ich am Gardasee in einem kleinen Bergdorf, als es in Italien noch Amphibien, Reptilien und Vögel wie die Nachtigall hinter jeder Hecke gab. Wie alle Kinder waren wir neugierig alles anzufassen oder zumindest zu beobachten, täglich holten wir Schlangen aus dem Wasser oder sahen zu, wie Skorpione ihre Stachel aufstellen, und meist waren es auch recht giftige Tierchen, was uns damals gar nicht klar war.
Jeden Sommer meiner Kindheit verbrachte ich am Gardasee in einem kleinen Bergdorf, als es in Italien noch Amphibien, Reptilien und Vögel wie die Nachtigall hinter jeder Hecke gab. Wie alle Kinder waren wir neugierig alles anzufassen oder zumindest zu beobachten, täglich holten wir Schlangen aus dem Wasser oder sahen zu, wie Skorpione ihre Stachel aufstellen, und meist waren es auch recht giftige Tierchen, was uns damals gar nicht klar war.
Wochenenden und Kurzurlaube fanden bei meinem Maler-Großvater in einer idyllischen naturbelassenen Landschaft auf der schwäbischen Alb statt, so dass auch da direkt vor der Haustür das Abenteuer Natur wartete. Meine Mutter liebt Pflanzen – mein Vater Vögel - so war der Weg für mich in diese beiden Welten schon geebnet.
Als Geigerin lernte ich schon sehr früh zuzuhören, feinste Nuancen in der Veränderung einer Stimmung zu bemerken und zu begreifen, dass alles was wir aussenden einen Effekt hat, und wir mit allem in Resonanz gehen – kurz gesagt die Sensibilität für das was uns umgibt. Insofern unterscheidet sich Musik wenig von Natur – sie arbeitet mit denselben Elementen.
Später vertiefte ich mich in verschiedene Meditationspraktiken wie MBSR, MSC und Sumarah, eine nicht sehr bekannte Form aus Java. Sumarah bedeutet Hingabe - an das Leben. Eine dreijährige Ausbildung zum spirituell-psychologischen Wegbegleiter bei Michael Weiß sowie jahrelanges Training bei Inga Reif in Prozessarbeit nach dem zwölf Schritte-Programm der AA bereiteten für mich den Weg, Menschen bei ihren eigenen Prozessen zur Seite zu stehen - wie eine Hebamme, die den Rahmen hält.
Auf meinen Reisen zu “indigenen” Völkern - die es so gar nicht mehr gibt - lernte ich viel über ursprüngliche Lebensweisen und Spiritualität. So erfuhr ich in der Mongolei viel über das Leben der Nomaden, ihre Art und Weise nachhaltig mit und von dem Land zu leben, besonders sämtliche Teile eines erlegten Tieres und davor die gemolkene Milch zu verwenden.
Die Penan auf Borneo sind ausgezeichnete Jäger und Fallensteller, unterrichten sich durch ein besonderes System Zweige zu knicken darüber, wo Wild zu finden ist. Die Hirten des Himalayagebirges leben den Sommer über getrennt von ihren Familien in Hütten aus Yakdung und ihre Spiritualität ist allgegenwärtig. Und der Gemeinschaftssinn der Buschleute, ihre Körperlichkeit und ihre Fähigkeit Spuren zu erkennen und zu deuten sind legendär.
Seit 15 Jahren leite ich nun Gruppen, Jugendliche wie Erwachsene, mit verschiedenen Themen aus der Wildnispädagogik. Meine dreijährige Ausbildung dazu einschließlich zahlreicher Fortbildungen absolvierte ich bei Wolfgang Peham, Wildniswissen.
Auch heute noch bin ich in der glücklichen Lage, von einem Pflanzenmentor in Aschaffenburg und einem Vogelmentor in Wuppertal lernen zu dürfen – geht der Weg doch stetig weiter... Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen…
Über Niclas
Mit der Wildnis bin ich dank meiner Mutter aufgewachsen - meine ersten Seminare habe ich mit gerade einmal fünf Jahren besucht, die erste Reise zu den San habe ich mit 12 angetreten. Mit der Zeit allerdings hat sich mein Interesse immer mehr hin zu modernen Themen entwickelt.
Wie baut man ein erfolgreiches Unternehmen auf? Welche politischen Ideologien machen Sinn? Welche Technologien werden die Welt verändern? In meiner Freizeit lese ich gern Bücher und Artikel zu futuristischen Themen wie künstlicher Intelligenz und Biotechnologie, und meine Abende verbringe ich meist im Fitnessstudio.
Erst vor kurzem habe ich entdeckt, dass diese beiden Pole - das uralte Wissen der indigenen, und die Anforderungen eines modernen Alltags, oder gar der Zukunft, viel mehr miteinander zu tun haben, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Viele der Probleme, mit denen wir heute auf individueller Ebene zu kämpfen haben, lassen sich auf eine Diskrepanz zwischen unserer heutigen Umwelt, und der, für die wir ursprünglich geschaffen wurden, zurückführen. Das Internet überflutet unsere Reize, weil unser Gehirn nicht dafür gewappnet wurde, sich gegen eine solche Fülle an Informationen zu wehr zu setzen. Wir leiden an Einsamkeit, weil wir als Primaten dafür geschaffen wurden, permament in der Herde zu leben - etwas, das der heutige Arbeitsalltag oft nicht mehr gewährtleistet.
Meine Schlussfolgerung daraus ist nicht, dass wir den Fortschritt der Moderne anhalten, oder gar zurückdrehen sollten. Vielmehr glaube ich, dass wir unsere Lebensweisen und unsere Umwelt derart gestalten müssen, dass sie an die unabänderlichen Teile der menschlichen Natur angepasst sind. Dafür ist der Blick zu einer ursprünglichen Lebensweise mehr als lohnend. Hier können wir wertvolle Einsichten in die menschliche Natur gewinnen, um diese in einen modernen Alltag zu integrieren.
Genau das ist mit der Wildnisschule Wurzelholz mein Ziel. Weder blind an eine Techno-utopie zu glauben, noch die 'guten alten Zeiten' zu romantisieren. Vielmehr hoffe ich das Wissen der Wildnispädagogik für den modernen Menschen zugänglich zu machen, und aus einer Randbewegung heraus in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.
Die "Wurzelholz" Philosophie
Wurzelholz ist wie die Maserknolle oder Baumperle ein sehr wertvolles Holz, welches durch seine ursprünglichen Verwachsungen, Wucherungen, scheinbaren Irrwege zu etwas ganz Besonderem wird. Ein Unikat, einzigartig, wundervoll. Aucht inspiriert das Wort Wurzel uns zu zahlreichen Assoziazionen: sich Verwurzeln, zu den Wurzeln zurückkehren, die eigenen Wurzeln aufspüren und vieles mehr.
Wurzelholz ist ein Kunstwerk, von der Natur erschaffen, in vielen Jahren gewachsen, oft durch scheinbare Störung verursacht, auch mit Mühe und Aufwand für den Baum verbunden. Das Kern- und Splintholz besticht durch gerades, ungestörtes Wachstum, möglichst schnell und damit wirtschaftlich.
Anders so das Wurzelholz- was erst als störend empfunden wird, macht nachher den Wert aus. Genau so erscheint das Leben mancher Menschen – verschlungene Pfade, oft ohne Licht am Ende des Tunnels, scheinbare Irrwege- und doch sind genau diese mühevollen Lebensphasen die, welche uns in die Tiefe wachsen lassen, über uns hinaus und gleichsam in uns hinein.
Deshalb ist neben den rein inhaltlichen Themen der Wochenenden immer der Mensch an sich, in seinem eigenen Prozess, genau an der Stelle,an der er sich in diesem Moment befindet, wichtig, und indem wir über die und in der Natur lernen, lernen wir uns ganz von selbst besser kennen.
Haben wir dein Interesse geweckt? Dann schau doch mal auf der Seite unserer Seminare vorbei. Falls du Fragen oder Anregungen hast, kannst du uns auch gerne hier kontaktieren. Wir freuen uns von dir zu hören!