Coyote teaching
“Bildung (Lernen) ist eine bewundernswerte Sache. Aber es ist gut, sich hin und wieder zu erinnern, dass nichts von dem, das zu wissen der Mühe wert ist, gelehrt werden kann.” ~ Oscar Wilde
Coyotelehrer stoßen zunächst auf große Befremdung, auf Widerstand, gar Abneigung. Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie oft mein Sohn zuhause empört ausrief: “geh weg mit deinem coyote teaching!” Wenn Menschen das erste mal mit dieser Lehr- und Lernmethode in Kontakt kommen, sind sie irritiert, weil wir sehr beeinflusst sind durch das westliche Bildungs- und Lernsystem. Das mag jeden auf seine Weise geprägt haben - was zu erörtern hier den Rahmen sprengen würde. Indigene lernten anders - mehr durch Erfahrung und Neugier denn durch Plan, der erfüllt werden sollte. Und demzufolge ist das Wissen auch ein anderes, individueller, persönlicher, nachhaltiger und unvergänglicher.
Lernen kann wieder Spaß machen, Begeisterung anstecken und der Spieltrieb, der in jedem steckt, wieder geweckt werden. Bildungssysteme schreien nach Veränderung, Bewegungen und Modelle entstehen. Schlagworte wie “Lernort Natur” und “Waldbaden” führen Kinder wie Erwachsene wieder zurück zu den Wurzeln, lassen uns wieder da anknüpfen, wo wir den Pfad verlassen haben - beim Fragenstellen und offen sein für das, was kommt, was uns begegnet, was in unser Bewußtsein treten will. Das ist nicht immer vorherzusehen oder lenkbar, manchesmal ist es ein fallendes Blatt, ein andermal ein unbekannter Schmetterling oder ein fremdes Geräusch. Deshalb ist das Lehren weit weniger wichtig als das Lernen - dieses ganz individuell und jenes eher ein Begleiten.
In einem kurzen Beitrag hat Claudia Sinsteden sich eingehender mit dem Thema Coyote Teaching befasst.
In einem kurzen Beitrag hat Claudia Sinsteden sich eingehender mit dem Thema Coyote Teaching befasst.